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Kunstaktion „ der textile Park“

 Der VVV unterstützt eine Kunstaktion am Feldmühleplatz. Die Idee der „textilen Baumskulpturen“ von Barbara Esser und Wolfgang Horn hat uns sofort begeistert. Wir wüssten kaum eine schönere Möglichkeit, nach den Einschränkungen in der Coronazeit ein für jedermann zugängliches Zeichen zu setzen, auf das man bei einem Spaziergang unverhofft trifft, welches den Betrachter positiv stimmt und zu einer vielleicht ungewöhnlichen Sicht auf die Natur führt.

So stellt sich für uns eine einzigartige Möglichkeit dar, der Stadt mit ihrer räumlichen Qualität und der lebendigen Gestalt der Außenräume große Aufmerksamkeit zu geben.

Möglich war die Aktion nur durch die großzügige Unterstützung einiger Sponsoren möglich.

Ganz besonders danken wir Inge Aurin, Angelika Goßen-Ernaelsteen und Monika Turnwald sowie der Stadtsparkasse Oberkassel. Die Fa. Gerken half den Künstlern mit einem Hubwagen in die Bäume.

Die Aktion wird bis Anfang Oktober 2021 zu sehen sein.

_textile Baumskulpturen_ von Wolfgang Horn und Barbara Esser

Künstlerische Interventionen am Feldmühleplatz, Düsseldorf-Oberkassel

Ein Projekt für die Stadt Düsseldorf


Kunstinstallationen unter freiem Himmel – im öffentlichen Stadtraum – sind eine gern genutzte, willkommene Möglichkeit, den Menschen in ihrem Alltag, in ihrem eigenen, gewohnten Lebensraum, außerhalb der Galerie- oder Museumsräume, eine inspirierende Begegnung mit Kunst zu ermöglichen. Kunst am unerwarteten Ort verändert die vermeintlich bekannte, oft kaum mehr bewußt erlebte Umgebung. Sie lädt zu genauem Hinsehen und zu neuem Wahrnehmen ein und verlockt zu Gedanken, die über die alltäglichen Notwendigkeiten hinausgehen.


Die Bäume des Feldmühleplatzes, einer innerstädtischen grünen Lunge Düsseldorfs, sind jetzt das Ziel einer außergewöhnlichen künstlerischen Intervention der Textilkünstler Barbara Esser und Wolfgang Horn: Textile Bänder und komplexe Fadenkompositionen bemächtigen sich dieser oft urwüchsigen Holzgewächse, deren ausladende, aufstrebende Äste sich zusammen mit dem Gewirr filigraner Zweige und zahlloser Blätter zur Baumkrone wölben. 


Unterschiedlich breite, verschiedenfarbige Gurtbänder umschlingen hier voluminöse Stämme, treten als geometrische gewebte Elemente in einen Dialog mit den organischen Formen der Pflanze. Als kräftige, plastische, farbstarke Baumringe wirken sie wie hervortretende Jahresringe, die dem Betrachter symbolisch einen Eindruck vom Alter der Bäume zu vermitteln scheinen.


Neben den natürlichen können den Bäumen auch textile Geäste entspringen. Fächerförmige Fadengrafiken, ähnlich der Fadenführung in der Weberei (in der übrigens ein „Baum“ Teil des Webstuhles ist), verleihen den Bäumen eine scheinbar selbstverständliche Dynamik, und das Zusammenspiel von Stamm, Ästen, Blättern und verspannten Fäden verwandelt die Bäume in ungewöhnliche, reiche Bildwerke. Skulptural auch die Gurtlagen, die bisweilen den Baumstamm in etwas verwandeln, das einer Säule ähnelt. Doch die Textilhaut passt sich dem Baumstamm an, Naturform und architektonisches Element verbinden sich harmonisch. Lamellenförmige Oberflächen können dabei die Wahrnehmung dynamisieren, standortabhängig entstehen offene und geschlossene Oberflächen.


Die von den beiden Künstlern gewählten hellen, intensiven und überwiegend warmen Farben stehen in deutlichem Kontrast zu ihrer Umgebung. Überall blitzen die Farbtöne von Weiß über Gelb, Orange und Rot durch das begrünte Geäst oder strahlen bereits vom Weitem dem Betrachter deutlich entgegen. Als zu entdeckende Akzente sind einige grüne, geometrische Formen konstruktiv in die organischen Formen eingefügt. Grün im Grünen, für die Augen scheinbar ähnlich, aber durch Farbkraft, Oberflächen und Strukturen doch so ganz anders.


Die sensible – grundsätzlich nagel- und schraubenfreie, die Pflanzen nicht beschädigende – Installation aus den variantenreichen Baumskulpturen unterstreicht die besonderen Qualitäten des Platzes, sie spielt mit den Bäumen und setzt Form- und Farbakzente. Durchblicke und Sichtachsen entstehen, die durch die Installation leiten und auf Besonderheiten verweisen. Der Ort erscheint dem Besucher verwandelt, er spaziert fasziniert durch eine ästhetische textile Kunst-Natur-Welt, die immer wieder anders wahrgenommen werden kann.